Beim Psychodrama werden zwischenmenschliche und emotionale Probleme kreativ nachgestellt und dadurch bearbeitet. Dementsprechend handelt es sich um eine Art der Gruppentherapie. Die Szenen ähneln einem Theaterstück. Durch die Aktivität sollen die Klienten ihre Gefühle intensiver erleben als in einem gewöhnlichen Gespräch.
Das Psychodrama wurde von dem Psychiater und Soziologen Jacob Levy Moreno entwickelt. Dieser nahm an, dass jedem Menschen ein kreatives Potential innewohnt. Nach Moreno kann jeder sein Leben lang wachsen und sich verändern. Er war außerdem überzeugt davon, dass Selbständigkeit, Sozialkompetenz und die Angewiesenheit auf andere Personen zentrale Eigenschaften des Menschen sind.
Diese Annahmen werden im Psychodrama durch das gemeinsame Darstellen umgesetzt. Während sie interagieren, können die Klienten lernen, ihre Beziehungs- und Verhaltensmuster neu zu gestalten und zu verändern. Sie können neue Rollen einnehmen und ihre Fähigkeit zur Empathie, Autonomie und Identitätsfindung stärken.