Die Systematische Therapie basiert auf der Grundannahme, dass der Schlüssel zu einem Problem nicht allein im Patienten liegt. Stattdessen ergibt sich sowohl das Verständnis für die Schwierigkeiten als auch die Möglichkeit zur Veränderung aus dem sozialen Kontext. Das kann die Familie des Klienten sein, aber auch der Arbeitsplatz oder andere Gruppen. Die Mitglieder dieser Gruppe müssen nicht in der Therapie anwesend sein. Es ist allerdings möglich, die Systemische Therapie mit einer Familie oder Organisation durchzuführen.
Systemische Therapeuten und ihre Klienten beschäftigen sich mit den Beziehungsprozessen, die dafür sorgen, dass ein Problem entstanden ist oder bestehen bleibt. Dieselben Prozesse werden von Bedeutung sein, um das Problem zu lösen oder die Situation zu verändern. Dafür nutzt der Therapeut bestimmte Frage- und Interventionstechniken. Sie helfen dem Klienten dabei, das Problem zu erkennen, seine Sicht darauf zu verändern und neue Handlungsoptionen zu erkennen.
Die Sitzungen einer systemischen Therapie können in größeren und unregelmäßigen Abständen stattfinden als bei vielen anderen Therapieformen. Ausschlaggebend ist der Bedarf des Klienten. Die Wirksamkeit der systemischen Therapie wurde unter Anderem bei Angst- und Zwangsstörungen, Depressionen, Süchten und Schizophrenie nachgewiesen.