Die Familienaufstellung ist eine Methode aus der Systemischen Psychotherapie. Sie geht auf die sogenannte Familienskulptur zurück, die in den 1970er Jahren von Virginia Satir entwickelt wurde.

Beide Arbeitsweisen streben an, Beziehungen zwischen Familienmitgliedern oder den Mitgliedern einer anderen Gruppe bildhaft darzustellen. So sollen die damit verbundenen Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken aufgedeckt werden. Häufig macht die Aufstellung dem Klienten auch bisher unbewusste Konflikte oder ungünstige Beziehungsmuster bewusst. Diese können durch die aktuelle Situation, aber auch durch Einflüsse aus der Vergangenheit entstanden sein.

In der Systemischen Therapie geht man davon aus, dass die Gefühle und Verhaltensweisen eines Menschen durch Regeln und Beziehungen innerhalb seiner Familie geprägt sind. Häufig haben sich diese Muster über mehrere Generationen hinweg etabliert. Techniken wie die Familienaufstellung und die Familienskulptur sind dazu da, dem Klienten solche Zusammenhänge aufzuzeigen. Dadurch erhält er die Möglichkeit, problematische Verhaltensweisen und Beziehungsmuster zu verändern.

Familienaufstellungen funktionieren auf eine ähnliche Weise wie eine Familienskulptur. Sie finden jedoch häufig in einer Gruppe aus einander unbekannten Personen statt. Das Gruppenmitglied, das ein Thema bearbeiten möchte, wird als „Aufsteller“ bezeichnet. Ihm stellt der Aufstellungsleiter zunächst Fragen zur Problematik, zur Vorgeschichte und zu den beteiligten Personen.

Im Anschluss wählt der Aufsteller andere Gruppenmitglieder als Stellvertreter für die beteiligten Personen aus. Er stellt sie so im Raum auf, dass sie für ihn in der „richtigen Beziehung“ zueinander stehen. Hierbei sind vor allem Nähe und Distanz wichtig, aber auch Blickrichtung und Körperhaltung. Die Personen können sich einander zuwenden, seitlich oder mit dem Rücken zueinander stehen. Der Aufsteller darf sie anweisen, aufrecht zu stehen, sich hinzukauern oder zu bücken.

Die Stellvertreter berichten daraufhin, wie es ihnen in der jeweiligen Position und/oder Haltung geht. Die Muster, die dabei aufgedeckt werden, ähneln häufig den Beziehungen zwischen den realen Personen.